Stiftung EVZ

Ende der 1990 Jahre strengten ehemalige Zwangsarbeiter:innen Sammelklagen gegen deutsche Unternehmen an. Daraufhin wurde die Frage nach der Entschädigung von Zwangsarbeiter:innen in Deutschland zunehmend öffentlich diskutiert. Nach langen Auseinandersetzungen zahlten die Bundesrepublik und Firmen, die Zwangsarbeiter:innen beschäftigt hatten, 10,1 Milliarden DM in einen Fonds ein, dessen Mittel zur Auszahlung von individuellen Entschädigungsleistungen bestimmt waren. Die im Jahr 2000 gegründete Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) organisierte die Zahlungen. Über 1,66 Millionen Menschen in fast 100 Ländern erhielten insgesamt 4,4 Milliarden Euro. Die meisten ehemaligen Zwangsarbeiter:innen waren zum Zeitpunkt der Stiftungsgründung bereits verstorben. Außerdem mussten die ehemaligen Zwangsarbeiter:innen durch Dokumente beweisen, dass sie Zwangsarbeit geleistet hatten. Diese Nachweise konnten viele nicht erbringen. Die Auszahlung wurde 2007 abgeschlossen. Heute fördert die Stiftung Projekte zur Aufarbeitung von NS-Unrecht.