Rassenhygienische Forschungsstelle / Rassenideologische Beurteilung

Die “Rassenhygiene” betrachtet die Bevölkerung eines Gebiets als einen Körper, der gesund gehalten werden muss. Einzelne Bevölkerungsgruppen werden in dieser Denkart als schädlich definiert und müssen im Sinne einer “Hygiene” entfernt werden. Im NS betraf das neben Juden:Jüdinnen und anderen Gruppen vor allem auch Sinti:zze und Rom:nja. Im Jahr 1936 wurde die “rassenhygienische Forschungsstelle” gegründet. Ihr Leiter war der Anthropologe Robert Ritter. Ritter und sein Team erfassten Menschen, die sie als “Zigeuner” stigmatisierten und führten Zwangsuntersuchungen an ihnen durch. Ziel der Untersuchungen war es, einen Zusammenhang zwischen körperlichen Merkmalen und zugeschriebenem Verhalten zu behaupten. Die von Ritter und seinen Mitarbeiter:innen erstellten Listen waren die Grundlage für Zwangssterilisationen und Verhaftungen von Sinti:zze und Rom:nja durch Polizei und SS sowie ihre Deportation in Konzentrations- und Mordlager.

Synonyme: „Rassenhygienischen Forschungsstelle“ (RHF)