Museumskoffer

Ausstellung Südniedersachsen

Der „Museumskoffer" der Ausstellung „Zwangsarbeit in Südniedersachsen 1939-1945“ kombiniert spielerische, die Neugier weckende Elemente mit einer aktiven und intensiven Auseinandersetzung mit historischen Sachverhalten. Er wird besonders für die Arbeit mit Schulklassen und Jugendgruppen empfohlen.

Die Jugendlichen werden dabei in die Rolle von Geschichtsforscher:innen versetzt, die der Bedeutung von Gegenständen, Fotos und Dokumenten zur NS-Zwangsarbeit mithilfe der Ausstellung auf die Spur kommen. Da die Aufgaben durchaus anspruchsvoll sind, sollten die Teilnehmer:innen nicht zu jung sein und nach Möglichkeit historische Vorkenntnisse mitbringen.

Nach einer kurzen inhaltlichen Einführung werden die Teilnehmer:innen in Kleingruppen aufgeteilt, die jeweils einen von zehn verschiedenen Museumskoffern erforschen. Jeder dieser Koffer steht für ein Teilthema der Ausstellung – etwa Anwerbung und Gefangenschaft, Deportationen, Überleben im Alltag oder Zwangsarbeitende aus verschiedenen Ländern – und enthält eine Reihe von Gegenständen, deren Bedeutung zu entschlüsseln ist. Darunter sind Fotos und Dokumente, aber auch dreidimensionale Objekte, die symbolisch auf das Thema hindeuten, wie etwa Holzschuhe, ein Getreidesack oder eine Viehpeitsche.

Mit Hilfe eines als Karte gestalteten Ausstellungswegweisers ermitteln die Jugendlichen, was es mit diesen Dingen auf sich hat, und nutzen dabei alle Elemente der Ausstellung, einschließlich der Zeitzeug:innen-Interviews in den Multimedia-Stationen und der interaktiven Landkarte, auf der Orte der Zwangsarbeit in der Region verzeichnet sind. An Spielkarten erinnernde „Aktionskarten" mit Fragen helfen ihnen dabei, das Erforschte zu strukturieren. Am Ende präsentiert jede Kleingruppe ihre Ergebnisse. Der gesamte Prozess wird von Mitarbeiter:innen der Ausstellung pädagogisch begleitet.

Die Vielfältigkeit der Arbeitsmaterialien ermöglicht es den Schüler:innen, auf kreative und originelle Weise Zugang zum Thema Zwangsarbeit zu finden und dabei selbstbestimmt zu lernen. Im gegenseitigen Austausch setzten sie sich nicht nur mit den Ausstellungsinhalten auseinander, sondern diskutierten auch aktuelle Fragen nach den Gefahren von Rassismus und Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft.

Geeignet für: Menschen ab etwa 15 Jahren
Historische Vorkenntnisse: erwünscht
Dauer: etwa drei oder vier Stunden mit Pausen (Workshop kann zeitlich angepasst werden)
Kosten: 60 € pro Gruppe (inkl. einem Ausstellungskatalog pro Person)