Die Mahn- und Gedenkstätte Waldfriedhof und der „Alliiertenfriedhof“ Trutzhain
Nach dem Überfall des Deutschen Reiches auf Polen am 1. September 1939 erfolgte reichsweit die Errichtung von Kriegsgefangenenlagern. Das STALAG IX A Ziegenhain war das größte Kriegsgefangenenlager auf dem Gebiet des heutigen Hessen. Bis 1945 wurden hier Kriegsgefangene unterschiedlicher Nationen interniert. In einem separaten Lagerbereich, dem sogenannten „Russenlager“, wurden ab November 1941 sowjetische Kriegsgefangene untergebracht.
Von März 1945 bis Sommer 1946 richtete die US-Army im ehemaligen STALAG das Civil Internment Camp 95 ein, anschließend diente es bis November 1947 als Lager für sogenannte Displaced Persons. Zwei Friedhöfe nahe des ehemaligen Lagergeländes spiegeln diese wechselvolle Geschichte Trutzhains in besonderer Weise wider.
Die Geschichte des Lagers Trutzhain und seiner zwei Friedhöfe bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg.
Das Projekt „Gräber erzählen Geschichte(n)“, ein Angebot der Gedenkstätte und Museum Trutzhain in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge richtet sich an Schüler:innen ab 14 Jahren.
Bei einer interaktiven Spurensuche mit Fragebogen erkunden die Teilnehmenden zunächst die Friedhöfe. Anschließend werden unterschiedliche inhaltliche Aspekte in Gruppenarbeit vertieft. Die Präsentation der Ergebnisse im Plenum und eine gemeinsame Besprechung und Reflexion beenden den Projekttag. Im Rahmen des Projektangebots werden folgende Themen behandelt: Ideologie und Rassismus des Nationalsozialismus, Kriegsgefangenschaft, Zwangsarbeit, Erinnerungskultur und Geschichtsaufarbeitung, Rechtsextremismus und Geschichtsrevisionismus.
Der Projekttag dauert ca. 5 Stunden und ist für maximal 35 Personen geeignet.