Timeline
1933
Machtübertragung an die NationalsozialistInnen
Ab 1933
Die ersten Menschen werden zur Zwangsarbeit verpflichtet. Dies sind politische Häftlinge in den Konzentrationslagern, Sozialhilfeempfänger:innen, Sinti:zze und Rom:nja und Juden:Jüdinnen
1938
Zerschlagung der Tschechoslowakei
Menschen aus dem Protektorat Böhmen und Mähren werden zur Zwangsarbeit verpflichtet
1939
Der Zweite Weltkrieg beginnt mit dem deutschen Angriff auf Polen
Polnische Kriegsgefangene werden zur Zwangsarbeit in der Landwirtschaft eingesetzt. Zivilpersonen werden zunächst als freiwillige Arbeitskräfte angeworben, später werden Zwangsmaßnahmen eingeführt
1940
Verabschieden der sog. Polenerlasse
Sie regeln u.a. die rassistische Abgrenzung polnischer Zwangsarbeiter:innen von der deutschen Zivilbevölkerung
1940
Das Deutsche Reich überfällt die Niederlande, Belgien und Luxemburg, danach Frankreich.
Französische Kriegsgefangene werden zur Zwangsarbeit eingesetzt
In den besetzten Gebieten eröffnen Zweigstellen deutscher Arbeitsämter. Sie werben zunächst Freiwillige zur Arbeit in Deutschland an. Später werden Zwangsmaßnahmen eingeführt
1941
Deutschland überfällt die Sowjetunion
Sowjetische Kriegsgefangene werden zur Zwangsarbeit eingesetzt
1941/1942
Der nationalsozialistischen Führung wird deutlich, dass der Krieg länger dauern wird, als geplant. Die Wirtschaft wird auf Rüstung umgestellt
Ab 1942
Aus der besetzten Sowjetunion werden mehrere Millionen Zivilist:innen mit Gewalt zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt
20. Februar 1942
Verabschiedung der sogenannten Ostarbeitererlasse
Sie regeln u.a. die rassistische Abgrenzung der sowjetischen Zwangsarbeiter:innen von der Zivilbevölkerung
März 1942
Fritz Sauckel wird Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz
Ab Herbst 1943
massenhafter Einsatz von KZ-Häftlingen in der deutschen Wirtschaft
8. September 1943
Aufkündigung des Bündnisses zwischen Italien und dem Deutschen Reich
Italienische Kriegsgefangene werden zu „Militärinternierten“ erklärt und müssen Zwangsarbeit leisten
August 1944
7,6 Millionen ausländische Zwangsarbeiter:innen befinden sich in Deutschland. Sie machen einen Anteil von 26 % aller Beschäftigten aus
1945
Kapitulation des Deutschen Reichs
Alle Zwangsarbeiter:innen werden befreit. Die meisten leben für eine Zeit in einem DP-Camp, kehren dann nach Hause zurück oder emigrieren weiter
1946
Nürnberger Prozesse
Fritz Sauckel wird wegen „Slave Labour“ angeklagt. In weiteren Prozessen werden einige wenige Industrielle angeklagt und verurteilt.
1953
Verabschiedung des Bundesentschädigungsgesetzes
Zwangsarbeit findet keine Berücksichtigung
1990er Jahre
Erste Geschichtswerkstätten, die sich mit NS-Zwangsarbeit auseinandersetzen, entstehen. Ehemalige Zwangsarbeiter:innen fordern öffentlich Entschädigung und strengen Sammelklagen an.
2000
Gründung der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“
Sie organisiert individuelle Zahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter:innen