Vom 7. Juli bis 27. August 2023 zeigt die FLOHBURG | Das Nordhausen Museum die Ausstellung „Von Auschwitz in den Harz. Sinti und Roma im KZ-Mittelbau-Dora“. Im August 1944 löste die SS das "Zigeuner-Familienlager" im KZ Auschwitz-Birkenau auf und brachte die meisten seiner Insassen in den Gaskammern um. Nur etwa 3000 Männer und Frauen blieben am Leben. Die männlichen Häftlinge überstellte die SS fast ausnahmslos in das KZ Mittelbau-Dora, das damit in der Endphase des Krieges zur zentralen Haftstätte für Sinti und Roma in ganz Deutschland wurde. Dort sollten sie Zwangsarbeit für den "Endsieg" leisten.
Die Ausstellung widmet sich diesem in der deutschen Gesellschaft und Erinnerungskultur lange vernachlässigten Thema. Doch die fortdauernde Diskriminierung der Sinti und Roma begann lange vor ihrer Verfolgung, Deportation und Ermordung im Nationalsozialismus und sie hält auch über das Kriegsende hinaus bis heute an. "Von Auschwitz in den Harz" thematisiert daher nicht nur de grauenvollen Lageralltag in den Konzentrationslagern Auschwitz und Mittelbau-Dora, sondern auch die Anfänge der gesellschaftlichen Ausgrenzung von Sinti und Roma vor 1933 sowie das lange und oftmals vergebliche Ringen der KZ-Überlebenden um ihre gesellschaftliche Anerkennung nach 1945.
Eröffnet wird die Ausstellung im Grünen Salon der Flohburg am Donnerstag, dem 6. Juli, um 19 Uhr. Anett Dremel, kommissarische Leiterin der KZ-Gedenkstätte, wird eine Einführung in die Ausstellung und die Geschichte der Sinti und Roma im KZ Mittelbau-Dora geben. Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung ist frei.