Während des Zweiten Weltkriegs wurden im Leipziger Stadtteil Schönefeld Menschen aus ganz Europa als Zwangsarbeiter:innen ausgebeutet. Der Stadtteilrundgang gibt eine kurze Einführung in das Thema NS-Zwangsarbeit und stellt ausgewählte Orte vor, an denen die ausländischen Arbeitskräfte unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten und leben mussten. Der Postbahnhof an der Rohrteichstraße (heute Adenauerallee) und das Paketverteilzentrum prägten den Stadtteil. Auch "auf der Post" waren Zwangsarbeiter:innen eingesetzt und in Schönefeld untergebracht. Andere Zwangsarbeiter:innen lebten nur für kurze Zeit hier, waren im Alltag aber deutlich präsent.
Ihre Lebens- und Arbeitsverhältnisse werden bei dem Stadtteilrundgang beleuchtet, und dabei die Schwierigkeiten von fragmentarischen Aktenfunden besprochen.
Zum Abschluss wird die Geschichte einer Einkaufspassage in den Blick genommen. Wo sich heute ein Supermarkt befindet, arbeiteten zwischen 1943 und 1945 mindestens 400 Zwangsarbeiter:innen in einer metallverarbeitenden Fabrik, die Produkte für die Rüstungsindustrie herstellte. Ihr Lager am Kohlweg war fußläufig erreichbar und bildet den Schlußpunkt des Rundgangs.
Treffpunkt: Ecke Rohrteichstraße/ Schönefelder Allee (Eingang Mariannenpark), Dauer ca. 1½ Stunden)