In der Zeit des Nationalsozialismus war Reudnitz-Thonberg ein zentraler Ort der Zwangsarbeit in Leipzig. Hunderttausende von Menschen, die aus dem von Deutschland besetzten Ländern zwangsweise rekrutiert wurden, mussten in Leipziger Betrieben von klein bis groß Zwangsarbeit leisten. Während des Krieges kamen wöchentlich Transporte mit bis zu 1000 Menschen am Eilenburger Bahnhof (dem heutigen Lene-Voigt-Park) an und marschierten dann zu Fuß durch Reudnitz-Thonberg bis zur städtischen Arbeitsanstalt in der Riebeckstrasse. Diese war die zentrale Verteilstation der Zwangsarbeit in Leipzig. Dort kam es zur polizeilichen Registrierung, Entlausung und dann Verteilung der Zwangsarbeiter:innen an Leipziger Betriebe.
Davon werden wir bei dem Rundgang die für Reudnitz einschlägigen Orte besuchen: die ehemalige Riebeckbrauerei und heutige Sternburg-Brauerei und das Gelände der ehemaligen Karl Krause Maschinenfabrik.
An den Stationen werden wir uns einzelnen Aspekte von NS-Zwangsarbeit widmen: wie liefen die Transporte ab, wie waren die Arbeits- und Lebensbedingungen und gab es Widerstand gegen Zwangsarbeit in Leipzig?